Grüss Gott! Servus! An Guadn!
Ich finde Dialekte etwas Wunderbares. Denn die Nutzung eines Dialekts hilft einem seine Identität zu bewahren und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft zu signalisieren. In Zeiten der «Uniformisierung» unserer Gesellschaft sind die einzelnen Dialekte da, um die individuellen Merkmale einer Gruppe aufzuzeigen.
Und in der Schweiz sind Dialekte alles andere als verpönt: Mundart wird von allen Schichten der Bevölkerung benutzt, unabhängig von deren sozialen Status oder Bildungshintergrund. Nebst der Sprache sind die Bräuche und Sitten, die von einer Gemeinschaft gepflegt werden, ein wichtiges Instrument um den Zusammenhalt zu gewährleisten. Wenn wir über Dialekte reden, dann kommt mir sofort Bayerisch in den Sinn mit all seinen unzähligen Facetten.
Und wenn wir über Traditionen reden, dann ist es klar: um die Jahreszeit kann es sich nur um das Oktoberfest handeln. Nicht umsonst von den Bayern selber als die fünfte Jahreszeit bezeichnet, ist das Oktoberfest im wahrsten Sinne des Wortes eine Institution in der bayerischen Hauptstadt. Bevor es dieses Jahr zum 181. Mal wieder auf der Wiesn heisst «O’zapft is», muss eine weitere Tradition beachtet werden. Die richtigen Kleider gehören zu dem Volksfest genauso dazu wie das Bier und die Bretzel: das perfekte Dirndl oder eine fesche Lederhose muss organisiert werden. Das Fest lockt jedes Jahr Millionen von Besuchern aus aller Welt.
Wer es aber nicht bis nach München schafft, kann sich auf zahlreiche kleinere Varianten vom Oktoberfest in diversen Schweizer Städten freuen. So wie letztes Wochenende in Bern, als ich plötzlich über die bayerische Modeinvasion in Bern staunte. Der Anblick auf die fröhlichen Menschen in schönen Dirndl oder in einer kecken Lederhose zeigte mir nochmals: Traditionen sind da, um weitergeführt zu werden!