Ich bin selten auf jemanden so richtig neidisch.
Personen, die sofort einschlafen und dann tatsächlich durchschlafen können, werden von mir nicht nur bewundert, sondern richtig beneidet. Ich gehöre nämlich zu der wachsenden Zahl Menschen mit Schlafproblemen. Gerade habe ich in einem Artikel gelesen, dass die berühmte Einschlafmethode mit dem Zählen von süssen Schäfchen nicht nur ineffizient, sondern sogar kontraproduktiv ist. Die Begründung der Wissenschaftler leuchtete eigentlich ein: die Hirnaktivität wird durch die anstrengende Denktätigkeit angeregt anstatt den Kopf zu beruhigen. Diese Erkenntnis kann ich nur bestätigen: bei mir gibt es mindestens ein ganz dickköpfiges Lämmchen, das partout nicht über den Zaun springen will oder der Wolf im Schafspelz probiert auch sein Glück und bedroht die unschuldigen Lämmchen. Wenn man am Tag schon mit dickköpfigen Personen oder mit unehrlichen Menschen aka «Wölfen im Schafspelz» zu tun hatte, braucht man sie nicht am Abend als Einschlafhilfe.
Die Haut vergisst leider nicht, sich für den schlechten Schlaf zu rächen. Nebst den obligatorischen Augenringen (für sie gibt es zum Glück die wunderbare Lösung namens Concealer) habe ich noch am Morgen mit einem müden und fahlen Teint zu kämpfen. Darüber hinaus ist der Teint nach dem für meine Verhältnisse schier endlosen Winter richtig blass. Gerade jetzt im Frühling ist die Hochsaison für Bronzing Puder, der einen frischen und gemäss dem Werbeversprechen sonnengeküssten Teint zaubern soll. Leicht gebräunte Haut lässt uns tatsächlich jünger und erholter aussehen. Die Betonung ist hier auf leicht, denn es gibt in meinen Augen nichts Schlimmeres als durch regelmässige Solariumbesuche dunkel gegerbte Haut.
Wenn Schäfchen zählen nicht funktioniert, muss ich eben zu den Tricks aus der Zauberkiste der Kosmetikindustrie zugreifen.