Meine Mutter ist im Gegensatz zu mir eine sehr praktisch veranlagte Person.
Als sie noch im Berufsleben stand und als Zahnärztin arbeitete, gab es immer wieder dankbare Patienten, die ihr Blumen nach der Behandlung vorbeibrachten. Diese sehr nett gemeinte Geste erfreute sie recht wenig, denn Blumen besassen in ihren Augen keinen praktischen Wert oder mit ihren Worten ausgedruckt: «Blumen kann ich ja nicht essen, eine Schachtel feine Pralinen hingegen schon.»
Dies mag ja alles stimmen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf so etwas Unpraktisches wie ein schöner Blumenstrauss. Gerade gestern hatte ich unerwartet sehr viel Grund zur Freude, als ich im Blumenladen nebst der gekauften Rose für den Geburtstag einer Freundin auch einen Blumenstrauss für mich offeriert bekam. Ein paar Sträusse waren offensichtlich von einer Bestellung übriggeblieben und die nette Floristin hat einige Kunden im Laden damit Freude gemacht.
Mein Hang zum Unpraktischem zeigt sich hin und wieder auch bei der Wahl der Schuhe. Natürlich wäre es vernünftig, Geld in Schuhen zu investieren, in denen man (bzw. in denen ich, der Tollpatsch) richtig gut gehen kann. Die Unvernunft siegte aber neulich bei mir im Schuhladen, als ich erneut zu Stiefeletten mit einem Absatz griff, in denen ich definitiv nicht einen ausgedehnten Spaziergang machen könnte.
Die sogenannten Ankle Boots (Engl. ankle = Knöchel, Engl. boots = Stiefel) sind, wie der Name schon sagt, knöchelhohe Schuhe mit einem Absatz. Sie sind praktisch universell einsetzbar und gehören definitiv zu meinen Lieblingsschuhen. Man kann sie wunderbar zu einem Rock oder zu einem Kleid kombinieren. Sie passen aber hervorragend zu jeglicher Art von Hosen von der Jeanshose bis zu Leggings. Mode-Experten sprechen bei Ankle Boots über eine Mischung aus Pumps und Stiefeletten. Diese „Hybridschuhe“ haben vor allem jetzt im Herbst Hochsaison und man findet in den Geschäften eine grosse Vielfalt an Modellen in diversen Farben oder Materialien wie Leder, Lack oder Wildleder. Die Ankle Boots unterstreichen das feminine und verspielte Ich in uns, das sich immer wieder über einen «unpraktischen» Blumenstrauss freut.