Beim Bügeln muss ich immer Fernsehen schauen. Dies tat ich auch neulich und erwischte dabei eine Sendung, die sich mit dem Thema Konsumverhalten beschäftigte.
Der Konsumpsychologe erklärte vor der Kamera, wie wir als Konsumenten unsere Entscheidungen vor den Regalen im Supermarkt tagtäglich treffen. Die mit einer Eyetracking- Kamera ausgerüsteten Probanden lieferten dem Psychologen deutliche Hinweise und Erklärungen, aufgrund welcher Kriterien sie sich für ein gewisses Produkt entscheiden. Zum Glück fungierte ich nicht als Testperson bei diesem Experiment. Mit mir hätte der nette Forscher definitiv seine liebe Mühe. Meine Entscheidungen beim Lebensmittelkauf sind zwar zum grössten Teil nachvollziehbar, denn ich kaufe wie viele andere Personen, die auf die eigene Gesundheit achten, viele Bioprodukte. Bis dann ist ja alles klar. Es wird in dem Moment schwieriger, in dem der Studienleiter merken würde, dass ich nur gewisse Eier aus Freilandhaltung kaufe. Die Eier müssen alle braun sein, es darf sich kein einziges weisses Ei in der Verpackung verirren. Zum Glück habe ich viel Tagesfreizeit, um die Verpackung mit den exakt sechs braunen Eiern im Supermarkt zu finden. Auf der Verpackung dürfen keine Hühner abgebildet sein, dies aufgrund meiner Vogelphobie. Weiterhin wird man merken, dass der Rauchlach auf keinen Fall Wildlachs sein darf wegen der orangen Fleischfarbe (Ihr habt richtig erraten: ich habe ja eine Orangen-Sperre.) Und wenn auf der Verpackung des Scheibenkäses Trauben als Serviervorschlag abgebildet sind, ist dies auch ein Grund den Käse nicht zu kaufen. Genau richtig: auch noch Traubenphobie. Die Liste meiner Marotten kann noch weiter ergänzt werden.
Während ich im Supermarkt recht viel Zeit brauche, um die richtigen Produkte zu finden, bin ich beim Kleiderkauf schneller entschlossen. Wie ich schon oft hier in diesem Blog berichtet habe, sind meine Kaufimpulse im Kleidergeschäft oft von dem Wunsch gesteuert wieder mal etwas in Schwarz oder im Sommer in Weiss zu haben. Noch besser, quasi ein Sechser im Lotto, ist für mich natürlich ein Kleidungsstück, das die beiden Nichtfarben Schwarz und Weiss vereint. Obwohl ich generell der Hosentyp bin, finde ich ein schönes Kleidchen im Sommer nicht verkehrt. Zum Glück wird die Schwarz-Weiss-Kleiderkombination jeden Sommer als Trend gekürt und es finden sich genug Kleider für die warme Jahreszeit in meinen Lieblingsfarben. Die passenden Schuhe und Handtaschen zu so einem klassischen Kleid hat jede von uns sicher bereits im Kleiderschrank, sei es in Schwarz, in Weiss oder in diskretem Nude. Beim Schmuck hat man ebenso freie Hand und setzt je nach Vorliebe Gold oder Silber ein. Die Schönheit liegt oft in den einfachsten und offensichtlichsten Kleiderkombinationen. Und wenn man einmal seinen Stil gefunden hat und weiss was einem gefällt, dass ist es aus meiner Sicht legitim, dieser Linie treu zu bleiben. Die frei gewonnene Zeit durch die schnelle Entscheidung bei Kleidern setze ich dafür im Supermarkt ein, um zum Beispiel die richtigen Eiern in der richtigen Verpackung zu finden. Dies ist kein so einfaches Unterfangen, wie ich aus eigener Erfahrung weiss.